København à la Card (1)
Wegen der früheren Fähre kamen wir schon kurz nach zwölf in Kopenhagen bei unserem Hotel an. Glücklicherweise war unser Zimmer schon bereit und somit hatten wir erst einmal eine Stunde Ruhepause gewonnen. Danach ging es nämlich kräftig auf Tour und wir bekamen in den nächsten drei Tagen wenig Entspannung.
Das Hotel war von der Lage eigentlich eine optimale Wahl. Weit genug vom Stadtzentrum entfernt, so dass man dort noch umsonst Parken darf, andererseits aber direkt neben einem Bahnhof gelegen, von dem man in nur neun Minuten zum Kopenhagener Hauptbahnhof kommt. Auch an der Ausstattung gab es wenig zu meckern, allerdings war da dieses Bad, das einen doch vor ein paar gravierende Rätsel stellt.
Man beachte den Anschluss der Dusche direkt am Waschbecken, der Duschabfluß in dem der Waschbeckenabfluß integriert ist, die Position des Duschvorhangs in Relation zur Toilette und zur Eingangstür (von der aus das Foto gemacht wurde). D.h. der wesentliche Sinn des Duschvorhangs ist eigentlich nur, dass das Toilettenpapier nicht nass wird, weil der Rest des Bades nach dem Duschen sowieso stundenlang nicht trocken wird.
Diese Konstruktion scheint im Übrigen ziemlich weit verbreitet zu sein, denn auch andere Hotels dieser Preisklasse, die wir vor der Reise ins Auge gefasst hatten, waren ähnlich ausgestattet. Ist das nun also eine reine Preisfrage? D.h. nur mit so winzigen Bädern können Hotels in Kopenhagen moderate Preise anbieten? Aber macht der eine Quadratmeter da so viel aus? Das restliche Zimmer war nämlich gar nicht besonders eng. Oder ist diese Installation einfach so viel billiger?
Oder aber – und das ist jetzt meine Theorie – die Dänen wollen es einfach so. Denn eine Duschwanne habe ich auch sonst noch nie in Dänemark gesehen: weder in unserem Ferienhaus später am Nordseestrand, noch in der Wohnung, in der ich vor über 30 Jahren mit meinen Eltern Urlaub gemacht habe. Überall nur Bodenabflüsse. (Was ja in einem Bad ausreichender Größe auch keine schlechte Sache ist. Stichwort Barrierefreiheit.)
Aber genug von den Sanitäreinrichtungen. In Anbetracht des Schmuddelwetters, dass wir auf der Fahrt von der Fähre nach Kopenhagen hatten, hatte ich mich während der Hotelruhepause nun doch entschlossen uns eine Copenhagen Card zu gönnen. Also Pauschaleintritt für alle Museen, weil wir zu diesem Zeitpunkt ja nicht wussten, wie das Wetter wird und ob wir öfters mal vor dem Regen flüchten müssten.
Das Besichtigungsprogramm des ersten Tages bestand dann haupstächlich aus dem Runden Turm und dem Schloß Christiansborg. (Außerdem noch zwei verschiedenen Lego Stores, aber das ist jetzt erst einmal nicht so wichtig.)
Den Runden Turm könnte man erst einmal für einen Kirchturm halten (und an den Turm wurde auch mal später eine Kirche drangebaut.) Aber hauptsächlich wurde der Turm als Observatorium benutzt und ist heute vor allem ein Aussichtspunkt.
Den Aufstieg könnte man auch mit einem Kinderwagen schaffen (Nicht das wir für so etwas noch Bedarf hätten. So ein Glück. ;-))
Blick Richtung Rathaus (der größere Turm auf der linken Seite) und Tivoli
Hinter der Erlöserkirche (das ist der kleinere spiralförmige Kirchturm im Hintergund) sieht man hier auch die Öresundbrücke, die nach Schweden führt.
In Schloss Christiansborg sitzt das dänische Parlament, das Oberste Gericht, der Ministerpräsident und es befinden sich hier auch die Empfangsräume des dänischen Königshauses, welche man besichtigen kann, wenn es gerade sonst niemanden zu empfangen gibt.
Die königliche Bibliothek, mit jeder Menge interessanter alter Bücher, in die man gerne mal hineingeguckt hätte. (Davon überraschend viele in Deutsch.)
Die große Halle mit sehr modernen Wandteppichen.
Nach dem Abendessen führte unser Weg dann noch zum Nyhavn, wo es sogar noch ein bisschen voller war als im Rest von Kopenhagen.
Letzter Stopp des Tages war dann wieder ein Lego Store. Aber zu Lego Sachen kommen wir erst später in diesem Blog.