Das USA-Blog

DAY 13: Der Tag ohne Programm

Ja, auch das kommt bei der besten Rundreisenplanung schon mal vor, dass man sich einen ganzen Tag vollständiger Ruhe gönnen will. Einziger richtiger Programmpunkt für uns war heute also von Kayenta zum nächsten Quartier nach Page am Lake Powell zu fahren, was für amerikanische Verhältnisse nur eine winzige Entfernung von etwa 100 Meilen ausmacht. (Vergesst an dieser Stelle kurz alles, was ich gestern über Entfernungen geschrieben habe.) Natürlich wirft dies das Problem auf, dass man ja nicht schon um 12:00 im neuen Hotel einchecken kann (und dabei war es noch nicht mal zwölf, aber dazu unten mehr) und so musste mal auf die schnelle ein "Verlegenheits-Besichtigungsprogramm" aus dem Ärmel geschüttelt werden.

Ein bisschen tut man damit allerdings den von uns besuchten Sehenswürdigkeiten unrecht, wenn man sie so zur zweiten Wahl abkanzelt.

Der Glen-Canyon-Staudamm hat immerhin beinahe dieselben Ausmaße wie der viel bekanntere Hoover-Damm (und staut ebenfalls den Colorado River)

 

Die Horseshoe-Bend des Colorado ist ebenfalls nicht ohne. Vor allem der Nervenkitzel, weil es hier oben am Aussichtspunkt keinerlei Absperrungen gibt und die Felswände alle einen unangenehm senkrechten Eindruck machen.

Das überschaubare heutige Programm hatte natürlich einen weiteren Grund und zwar dass nach fast zwei Wochen auch mal Zeit für einen Waschtag sein muss ;-)

Aber jetzt noch einmal zu der Zeitproblematik. Zu Beginn unseres Urlaubs fuhren wir durch Kalifornien und Nevada, die beide Pacific Time haben (MEZ - 9). Als wir uns dann nach Utah begaben, fuhren wir in die Zeitzone, die sich hier Mountain Standard Time nennt (MEZ -8). Aus der Landkarte entnimmt man nun, dass auch Arizona, wo wir uns gerade aufhalten, ebenfalls in dieser Zeitzone liegt. Um so größer also meine Überraschung als sich der Radiowecker in unserem Hotelzimmer (und das ist so ziemlich das einzige Orientierungsmittel, das ich dafür hier habe) eine Stunde hinter meiner Armbanduhr befand. Des Rätsels Lösung: Arizona benutzt im Gegensatz zu den anderen drei Staaten in denen wir bisher waren keine Sommerzeit. So weit, so gut. Stellt euch also einfach vor in Deutschland hätten alle Bundesländer außer Baden-Württemberg die Sommerzeit und ihr wisst, wie es in den USA zugeht.

Die Geschichte hat aber noch eine Steigerung (ich hoffe ich langweile euch hier noch nicht, aber Pünktlichkeit ist mir nun mal sehr wichtig). Schließlich haben wir ja gestern auch schon in Arizona übernachtet und da konnte ich schwören, dass die Uhrzeit noch genau die war, für die ich sie gehalten habe. Auch dieses Rätsel hat natürlich eine simple Lösung: zwar hat Arizona keine Sommerzeit, aber die Navajo benutzen sie und wir haben ja gestern auf Navajo Territorium übernachtet und da war es dann völlig egal, dass wir schon in Arizona waren.

Und die Moral von der Geschichte: Vorsicht, wenn man sich mit einem Navajo auf eine Uhrzeit verabredet.

(Eine andere Sache, bei der Übernachtung auf Stammesterritorium ist natürlich, dass man für das Motel-Zimmer neben der Landessteuer und der Stadtsteuer, noch einen Aufschlag für Stammessteuer ("tribal tax") auf den Übernachtungspreis leisten muss.)

Bilder nach dem dreizehnten Tag: 1502 

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