Das USA-Blog #2
DAY 17: Moss Landing
It never rains in Southern California - wir sind hier eher in Nordkalifornien.
Ich glaube, heute morgen bin ich endgültig Fan des Wohnmobil-Reisens geworden. In der Nacht hatte Dauerregen im Yosemite National Park angefangen. Was wäre das eklig geworden, jetzt sein Zelt abbauen zu müssen. Stattdessen kann man sich im Wohnmobil gemütlich anziehen, frühstücken und da es sich um einen Einfach-Campingplatz handelt, muss man nicht mal die Strom- und Wasserkabel kappen. Kurz, man könnte losfahren, ohne das Wohnmobil einmal zu verlassen. "Könnte", denn die beheizten Toiletten auf dem Upper Pines Campground, waren dann doch einen Gang durch den Regen wert.
Als wir um halb zehn aufbrachen ging der Regen im Übrigen langsam in Schneeregen über und wenn uns nicht alles getäuscht hat, dann war auf der Straße, über die wir den Park von Süden her erreicht hatten nun Schneeketten-Pflicht.
Wir mussten aber nach Westen aus dem Park.
Auch bei Regen dramatisch - das Yosemite Tal
Durch den spontanen Entschluß einen Tag länger im Yosemite zu bleiben, wollten wir heute wieder etwas Kilometer gut machen und so weit nach Westen kommen, wie möglich. Also möglichst bis zum Meer.
Das Wetter wurde dann auch etwas besser, als wir die ganzen endlosen Vorberge der Sierra Nevada hinter uns gelassen hatten. Nur direkt auf der Strecke vor uns, lauerte noch eine besonders schwarze Wolke. Auf mich wirkte sie, als wolle sich jeden Moment ein Tornado-Rüssel daraus auf die Erde richten - obwohl ich noch nie etwas von Tornados in Kalifornien gehört habe.
Es wurde dann aber "nur" ein heftiger Hagelschauer.
Hmm, "nur"?
Als wir Mittagspause in Los Banos (eine klischeehafte Ansammlung sämtlicher Fast-Food.- und Shopping-Franchises) einlegten und unser Wohnmobil mal untersuchten, fanden wir zwar nicht die klassischen Hagelschäden im Lack. Aber unser Wohnmobil hat drei "Roof Vents", so Art Dachfenster / Lüftungsöffnungen, eigentlich billige Plastik-Einsätze, die man hochkurbeln kann. In zwei davon sind jetzt tatsächlich kleine Hagelkorn große Löcher drin.
Was wohl der Vermieter dazu sagt?
Wir fuhren weiter Richtung Pazifik und erreichten unseren (nicht reservierten) Campingplatz erst kurz nach fünf, nachdem wir auch noch einmal unsere Essensvorräte auffüllen mussten. Zuerst die Enttäuschung: das Office des Campingplatzes hatte bereits geschloßen. Aber mal wieder hatten wir unterschätzt, dass die Amis - wer hätte das gedacht - manchmal ein ziemlich praktisch denkendes Volk sind. Am Schwarzen Brett des Campingplatzes war angeschrieben, welche Stellplätze heute nacht noch frei sind und die durfte man sich nun selbst reservieren, um sie morgen früh zu bezahlen.
Wir erkundeten, dann noch das kleine Dörfchen Moss Landing, nördlich von Monterey, wo sich der Campingplatz befindet.
Ein paar schöne alte Häuschen - jetzt alles Kunstgalerien
Der junge Mann und das Meer
Soviel für heute.
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