Das USA-Blog #2

DAY 22: Bye bye, Hollywood Hills

Nun war Putzen angesagt. Wir hatten ehrlich gesagt keine Ahnung, in welchem Sauberkeitszustand der Vermieter unser Wohnmobil erwartete. Dass wir in den letzten Tagen an Stränden gecampt hatten und das Rafael, beim Putzen auch eher stört, machte die Sache nicht unbedingt leichter. Dazu kam noch das Problem, dass unser Greywater-Tank einfach nicht leer werden wollte (zumindest laut Control Panel), so viel wir auch nachspülten und "dumpten". Leere Abwassertanks waren aber auf jeden Fall eine Bedingung bei der Abgabe.

Das Abwasser-Problem löste sich dann indem wir zur "Dumping-Station" des Camping-Platzes fuhren. Dort "flutschte" dann endlich auch der letzte Rest raus. Offensichtlich war unser ursprünglicher Stellplatz nicht ganz eben gewesen.

Auf dem Weg zur Rückgabestation wurden wir nur kurz von einer gesperrten Straße irritiert, bevor wir dann noch einmal über 180$ für eine letzte Tankfüllung bezahlen mussten. Rekord für den Urlaub, dabei hatten wir sogar schon teuereres Benzin getankt. Anschließend brachten wir noch das Kunststück fertig unseren Toaster auf der letzten halben Meile vor der Station zu schrotten.

Die Rückgabe selbst lief aber dann sehr flott, wenn man davon absieht, dass an der Station einiges los war. Eine genaue Inspektion des Wohnmobils fand eigentlich nicht statt. Nur für unseren Hagelschaden durfte ich dann noch einen Unfallbericht für die Versicherung schreiben. Unter anderem sollte dort der Unfallhergang bildlich dargestellt werden. Nicht ganz leicht, wenn man auf gerader Strecke von Hagel erwischt wird. Hier waren alle meine künstlerischen Fähigkeiten gefragt.

Als Nächstes ging es mit dem Taxi zum Flughafen. Eigentlich rechtzeitig für unseren Flieger, aber dieses Mal wollten wir trotzdem möglichst schnell an unser Gate kommen, nachdem es beim Hinflug etwas spät geworden war.

Zwischen uns und dem Gate stand jedoch noch die Sicherheitskontrolle. Das Problem: Jacken, Gürtel, Schuhe ausziehen, Laptop aus Trolley holen, sämtliche Babyflüssigkeiten aus dem Rucksack entfernen, Buggy zusammenfalten und das alles während man auch noch Rafael irgendwie händeln muss. Da dachte ich mir, warum setze ich Rafael nicht einfach auf den Tisch vor mir. Böser Fehler. Sofort wurden wir vom Sicherheitschef an der Schleuße angesprochen, dass es doch viel zu gefährlich ein Baby auf einem Tisch abzusetzen. Es könnte ja runterfliegen. Also mussten Ute und ich solange mit Rafael "jonglieren" bis alle oben aufgeführten Tätigkeiten erledigt waren.

Durch die Schleuße durch waren wir aber immer noch nicht ganz fertig. Zwar erlauben auch die sicherheitsfanatischen Amis, dass man alles mit ins Flugzeug nehmen kann, was das Baby braucht. Nur wer sagt denn, dass in den Baby-Gläschen auch Babynahrung drin ist? Es wurden also alle Baby-Gläschen und Wasserfläschen einzeln in ein seltsames Gerät (ein Massenspektrometer?) gehalten, das dann durch grünes Leuchten zu verstehen gab, dass mit unseren Sachen alles in Ordnung war. Allerdings funktionierte das Gerät offensichtlich nicht mit der Metallummantelung unserer Thermoskanne. Ein Umstand aber, auf den man bei der Airport Security natürlich schon längst vorbereitet war. Die Kanne musste also geöffnet werden und ein Papiermeßstreifen wurde in den aufsteigenden Wasserdampf gehalten. So ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest. Nur für Wasser halt. Faszinierend.


Trotz der langen Erzählung im vorherigen Absatz waren wir pünktlich an unserem Gate. Das ist unser Flieger.

Eigentlich hätten wir wieder die gleichen Plätze wie beim Hinflug gehabt, d.h. Rafael 10 Stunden auf dem Schoß. Im Flugzeug wurde nun aber ein fleißiges Plätzetauschen in Gang gesetzt. Teilweise noch während der Flieger schon zur Startbahn rollte, als den Stewardessen plötzlich eingefallen war, dass beim Start keine fünf Baby in einer Reihe sitzen dürfen. (Es gäbe dann zu wenig Sauerstoffmasken.)


Am Ende der ganzen Geschichte bekamen wir dann aber doch noch ein Baby-Bett für Rafael. (Irgendwie war er aber beim Hinflug trotzdem etwas besser drauf)


Pünktlich hoben wir ab und hier noch ein letzter Blick auf die Felslandschaften des Colorado Plateau. (Mutmaßlich die La Sal Mountains in der Nähe von Moab).

Und so endete dieser Urlaub.

Coming Soon (vielleicht): Fazit und Streckenplan

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