Das USA-Blog #2

DAY 10: Valley of (Grill-)Fire

Nachdem die letzten drei Übernachtungen nicht wirklich in der ruhigsten Umgebung waren, war es jetzt höchste Zeit zurück zur Natur zu kommen. Die Campingplätze im Valley of Fire State Park, etwa eine Autostunde nordöstlich von Las Vegas, wurden in Reiseführer und Internet in den höchsten Tönen gelobt. Also haben auch wir sie in unser Programm genommen. Gleichtzeitig ist das heute unsere östlichste Übernachtung, d.h. von jetzt an geht es praktisch wieder zurück. Wenn auch mit Umwegen.

Da auch dieser Campingplatz nach dem Motto "wer den ersten Platz findet, darf ihn behalten" funktioniert, fuhren wir ihn direkt an und, obwohl am Eingang auch wieder ein Schild "Campground full" stand, so war diesmal trotzdem genug Auswahl an Stellplätzen vorhanden.


Wieder ein schöner Stellplatz zwischen Felsen.

In Anbetracht der Anstrengungen von gestern (und denen, die morgen kommen), legten wir erst einmal ein paar Gammelstunden ein.


Wobei Rafael fleißig im Dreck wühlen durfte

Erst am Nachmittag fuhren wir dann die Aussichtspunkte im Park an.


Da wir auf dieser Reise nicht weiter ins Colorado Plateau vorstoßen werden, muss das Valley of Fire unseren Bedarf an bizarren Felsformationen decken.


Und das tat es irgendwie auch.

Wir hätten auch noch ein paar Wanderungen zu weiteren Felsen machen können, aber das wollten wir dann weder uns noch Rafael zumuten. (Die Temperaturen waren nämlich im Gegensatz zum Joshua Tree Park eher wüstenwürdig.)

An dieser Stelle nun ein kleiner Einschub:
Bis jetzt gab es in diesem Blog nicht besonders viele Bilder vom Inneren unseres Wohnmobils. (Wenn man mal von der Schlafecke absieht.) Das soll sich jetzt allmählich mal ändern, denn ein ungewöhnliches Feature soll nun vorgestellt werden. (Ungewöhnlich jedenfalls für uns Europäer, hier in Amerika hat das fast jedes Motorhome)

Unser Wohmobil hat nämlich etwas mit den Zelten bei Harry Potter gemeinsam: es ist von Innen größer als von Außen!


Hier sieht noch alles normal aus. Eng halt wie man ein Wohnmobil erwartet.

Aber nun ein kleiner Zauberspruch, etwa:
Domus Mobilis Expando


Et voilà, Platz genug für Tanzveranstaltungen - das Wunder des Slide Out

Eine tolle Sache an den Campingplätzen in den Parks ist auch das jeder Stellplatz seine eigene Lagerfeuer- oder sogar Grillstelle (hier sogar mit höhenverstellbaren Rost) hat. Da konnten wir uns nicht länger davor drücken, heute musste sie benutzt werden. (Vor allem weil wir wohl bald wieder in kälteren Gefilden landen werden und dann sind abendliche Außenaktivitäten vielleicht nicht mehr ganz so gemütlich.) 

Das erste Problem aber: wir hatten immer noch kein Steak. Dafür ein bisschen gefrorenes Hackfleisch, was eigentlich in einem mexikanischen Gericht hätte landen sollen. Also spontan umgeplant: Hamburger.

Das zweite Problem: Grillfeuer. Okay, hier hatten wir vorgesorgt und uns eine Packung Grillkohle geholt. Der Clou dabei: man sollte einfach die Packung anzünden und der Rest würde sich auf magische Weise von selbst ergeben. Grillen für Dummies also. Leider stellte sich dann heraus, dass das Stabfeuerzeug, dass zum Inventar des Wohnmobils gehört, so ziemlich am Ende war und die Windböen (mal wieder) gaben dem Ganzen den Rest. Schon wollten wir aufgeben, als wir uns doch noch vom Stellplatz nebenan eine Packung Streichhölzer besorgten. Und siehe da:


Heureka, es brennt.


Und was soll ich sagen, die Hamburger schmeckten dann richtig, richtig gut.

So sollte Urlaub sein.

Weiter zum elften Tag

 Zurück zur Übersicht