Das USA-Blog #2
DAY 14: Sequoia
Mit ein paar zusätzlichen Schichten Kleidung übersteht man auch die kälteste Nacht. Und dann lässt man halt die (etwas schwachbrüstige) Wohnmobilheizung eine halbe Stunde rennen, bevor man sich aus dem Bett wagt. So haben wir die Zeit auf unserem schönen leeren Schnee-Campingplatz gut rumgebracht.
Dann ging es weiter in das "Zentrum" des Sequoia National Parks. Das andere ärgerliche, neben den fehlenden Überquerungsmöglichkeiten, an der ansonsten landschaftlich phantastischen Sierra Nevada ist ja, dass sich alle Entfernungen dort ziemlich ziehen. Auf kurviger Strecke und mit ein paar Photostops schafft man dann auch keine 30 Meilen in einer Stunde.
Blick auf die Sierra Nevada in Richtung Kings Canyon
Die Einfahrt zum Hauptbereich des Parkes. Auf einmal ist unser Wohnmobil gar
nicht mehr so groß.
Der Baum in der Mitte ist der General Sherman Tree, der größte Baum der Welt.
(Das geht nach Gesamtvolumen. Es gibt höhere Redwoods und der General Grant
Tree gestern hat einen größeren Durchmesser, aber das hier gilt als das
größte Lebewesen der Welt.)
Irgendwie kommt die Größe auf diesem Bild nicht so gut raus. Also nächster Versuch:
Der kleine dunkle Fleck vor dem Baum, bin ich.
Ehrlich gesagt hatten wir die Bären-Thematik gestern auf dem Camping-Platz nicht so ganz ernst genommen und zum Beispiel unseren Kühlschrank und Kühlfach nicht geleert. Ich glaube als nächstes im Yosemite Park werden wir das etwas anders sehen.
Das ist kein Bild aus dem San Diego Zoo, das hier hin verrutscht ist. Das ist
von der Durchgangsstraße des Parks unweit des General Sherman Tree aufgenommen.
(Wobei bitte zu berücksichtigen ist, dass der Baum hintendran groß ist.)
Mit diesem schicken Bären-Schnappschuß endete aber unsere Glückssträhne erst einmal. Laut Reiseführer ist auch der Aussichtspunkt Moro Rock ein Muß, wegen dem tollen Blick über die Sierra Nevada. Und wer wären wir, wenn wir uns ein schönes Gebirgspanorma entgehen lassen würden. Da war allerdings dieses Schild an der Zufahrtstraße: "Nur für Fahrzeuge unter 22 Fuß Länge". Naja, dachten wir, was sind schon drei Fuß mehr oder weniger, wenn ein schönes Photo wartet. Auf der Straße selbst lief es eigentlich noch ganz gut, obwohl diese kurvig, de facto einspurig und mit gelegentlichem Gegenverkehr war. Nur als wir endlich an den Parkplätzen angekommen waren, mussten wir feststellen, dass wir mit unserem Gefährt unmöglich in einer der wenigen vom Schnee befreiten Plätze hineinpassten ohne die Straße komplett zu blockieren. (Wobei ich denke mit 22 Fuß hätte es auch nicht gereicht.) Schlimmer noch, jetzt mussten wir irgendwie auf engstem Raum auch noch wieder wenden.
Ein paar Minuten später hatten wir wenigstens das heil geschafft. In Anbetracht der Verhältnisse fast schon souverän, jedenfalls ohne größere Nervenschäden.
Nur den Ausblick mussten wir leider streichen. Schade. Aber ich habe ja schon vor zwei Tagen vermutet, dass uns für den Sequoia Park einfach die Zeit fehlt.
Der Weg zum nächsten Camping-Platz war nämlich noch einmal fast drei Stunden.
Hier sind wir also in Coarsegold in der "Nähe" des Yosemite Parks und
Rafael geniesst seinen wohlverdienten Außenaufenthalt, nachdem er heute doch
ziemlich nölig drauf war. Unter Umständen die Höhenluft auf 2000 Metern
Höhe, ganz sicher die lange Fahrerrei.
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